18 Mai 2005

Manager Bashing - wer ist schuld?

Deutsche Führungskräfte haben es zur Zeit nicht leicht. Fast täglich treiben die Medien einen Manager durchs Dorf. Und Politiker sekundieren.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt inzwischen, die Wirtschaft habe zu viel Einfluss, fand Ipsos heraus. Besonders die CEOs von Großkonzernen sind beliebte Zielscheiben. Ob Werner Seifert von der Deutschen Börse oder Lutz Ackermann von der Deutschen Bank - selten wurden Unternehmenskapitäne so gezielt als "Bösewichter der Wirtschaft" personalisiert.

"Derzeit ist der Ruf der Unternehmer miserabel", konstatiert Berthold Leibinger, Geschäftsführender Gesellschafter des Maschinenbauers Trumpf. Der Trend zum "Manager-Bashing" schadet nicht nur den big players. Er kratzt am Ruf der gesamten Zunft von Führungskräften bis hinunter zum Autohaus um die Ecke.

Sind "die Journalisten" an diesem Image-GAU der deutschen Wirtschaftselite schuld? Nein, nicht nur. Deutsche Führungskräfte tun zu wenig für ihr Ansehen.

Kommunikationsfähigkeit ist nicht unbedingt das Kriterium, wonach Lenkungsspitzen ausgesucht werden. Medienkunde gehört nicht zum Curriculum für Betriebswirtschaftler, Volkswirte, Juristen oder Ingenieure. Die meisten Führungskräfte haben gelernt, ausschließlich in ökonomischen Kriterien zu denken - der angeblich "weiche" Faktor Image fliesst nicht in Statistiken ein

Aber in einer Mediengesellschaft reicht es nicht, aufwändige Hochglanz-Broschüren zu drucken und bei unangenehmen Fragen den Pressesprecher vorzuschicken - oder sich wegzuducken. Verantwortung bedeutet auch Flagge zu zeigen - und zwar in verständlicher, glaubwürdiger und authentischer Form.

Der Auftritt vor Öffentlichkeit und Medien muss geübt werden. Kaum jemand ist ein Naturtalent.

Also Nachsitzen für Führungskräfte? Warum eigentlich nicht? Ein professionelles Medientraining oder Kommunikationscoachinmg kann niemals schaden...

Wiegand & Wiegand Media Services
Communication - Consulting - Coaching
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