31 Oktober 2005

Alle gehen, die Presse bleibt

Der bisherige Kanzler geht sowieso. Der künftige Vizekanzler geht aber auch. Und der designierte Bundeswirtschaftsminister gleich mit. Wird die vorgesehene Kanzlerin überhaupt zum Zuge kommen? Ein Polit-Szenario, mit dem so wohl kaum einer gerechnet hat.

Für die Medien ist das jetzt oberspannend. BAD NEWS IS GOOD NEWS. Fette Schlagzeilen, TV-Brennpunkte und "breaking news" im Radio bringen Auflagen und Einschaltquoten.

So ist das eben. Die Presse ist kein Wohlfahrtsverein. Sie besteht aus gewinnorientierten Unternehmen. So, wie andere es auch sind.

Auch für Kommunikationsexperten ist spannend, was jetzt in Berlin passiert. Mit Gerhard Schröder tritt ein "Medienkanzler" ab - schade eigentlich. Seine vorgesehene Nachfolgerin wird dessen argumentative Agilität so wohl niemals ereichen - aber wird Angela Merkel es denn noch? Stoiber wiederum liess jüngst kaum ein mediales Fettnäpfchen aus, während "Münte" fast schon knorrig-kultig wirkte - nun fällt ein Baum.

Welche Argumente werden jetzt herausgeholt, um aus dem jeweiligen Schlamassel zu kommen? Welche Strategien werden gefahren werden? Wie werden die Medien reagieren?

Es lohnt sich derzeit in Deutschland, sorgfältig Presse, Funk und Fernsehen zu studieren!