04 März 2006

Vogelgrippe - who cares?


Die näher kommende Vogelgrippe (korrekt: "Geflügelpest") hat nur große deutsche Unternehmen dazu veranlasst, Notfallpläne für den Fall der Ausbreitung auf den Menschen aufzustellen.[/IB] Laut Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vom Februar 2006 sind bei den 20 DAX-Firmen veilfach Verhaltensregeln aufgestellt, Medikamente gelagert und Grippeimpfungen empfohlen worden.

Nach Experteneinschätzung reichen die Vorbereitungen allerdings nicht aus. "Beim Mittelstand kommt das Thema jetzt erst an", zitiert dpa den Leiter Sicherheits- und Krisenmanagement beim Beratungsunternehmen Result Group, Christopher Schramm. Dabei könnten im Ernstfall ganze Geschäftsprozesse zum Erliegen kommen könnten. "Das geht schon damit los, dass die Mitarbeiter nicht mehr die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen."

Der Gesundheitsökonom Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) warnt, ein großflächiger Ausbruch ansteckender Krankheiten könne für Unternehmen schnell kritisch werden, besonders in einer eingespielten Kette von Zulieferern. Wenn deutschlandweit 300 000 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden müssten und 100 000 Menschen stürben, ziehe dies volkswirtschaftliche Kosten von 25 bis 75 Milliarden Euro nach sich. Trotz dieses Risikos wird die Ausbreitung des Virus von den meisten Firmen bisher nur "beobachtet".

Was kann man tun? Ein paar Besipiele zum Nachdenken:

Bei BASF und Lufthansa haben sich nach internen Aufrufen deutlich mehr Mitarbeiter gegen Grippe impfen lassen.
Der Sportartikel-Hersteller adidas verbietet den Mitarbeuitern asiatischer Produktionsorte, lebendes Federvieh in die Fabrikküchen mitzubringen und dort zu schlachten.
Die Deutsche Bank hat ein weltweites Programm zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes, das auch bei Naturkatastrophen, Stromausfällen oder politischen Umstürzen greift.
Der Versicherungskonzern Allianz prüft unter anderem, wer von zu Hause aus arbeiten könnte.

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