12 Februar 2008

MAULKORB? Olympioniken an der Kandare


Aufregung um das britische Olympiateam. Der nationale Verband will den Sportlern bei den Spielen in Peking per Vertrag politische Äusserungen vorschreiben bzw. verbieten:
Die Olympioniken von der Insel sollen 1. ein "Medientraining" absolvieren und 2. vorgefertigte Antworten für Fragen nach chinesischen Menschenrechtsverletzungen an die Hand bekommen.
Nach heftiger Kritik ruderte der Geschäftsführer des britischen Olympischen Komitees, Simon Clegg, zurück. Man habe den 32-seitigen Vertrag, der weit über die olympische Charta hinausgeht, wegen der "politischen Empfindlichkeiten" in China entworfen.
Manche britische Kommentatoren verglichen das Redeverbot mit der Direktive des englischen Fußballverbandes 1938, als die Gäste beim Spiel gegen Deutschland im Berliner Olympiastadion den Hitlergruß beim Abspielen der Nationalhymnen entbieten mussten.
Pikant: Thronfolger Prinz Charles hat seinen Besuch der Spiele in Peking wegen der chinesischen Menschenrechtsverletzungen in Tibet abgesagt. Seine Nichte, die Reiterin Zara Phillips, nimmt dagegen aktiv teil. Das Olympische Komitee versprach nach der Kritik, es wolle den britischen Sportlern - und damit auch der Queen-Enkelin - nun helfen, sich eine "eigene Meinung" zu bilden.


Quelle: taz.de

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